Fast Forward 01/2023- Mit Vollgas durch die Neuerscheinungen
Heute dabei: Mental Cruelty aus Karlsruhe, Bloodgutter aus Dänemark, Scum Giant aus den USA, Zeit aus Leipzig,
Mental Cruelty aus Karlsruhe – Blackened Deathcore – „Zwielicht“ – 23.06.23
Was beginnt wie ein entspannter Spaziergang mit Elrond in Bruchttal („Midvinter“), wird von kleinen (und großen) giftigen Growls in einen dunklen Sumpf verwandelt. Überraschend wird ebenfalls mit Clear Vocals gearbeitet. Die Drums überzeugen genauso wie die Gitarrenduelle.
„Zwielicht“ ist passend gewählt, weil man permanent auf dem Grat zwischen Ambient-Klängen und Orchesterparts auf der einen Seite und Orc-Gebrüll und Gekeife auf der anderen Seite wechselt. Sie bekommen den Ausgleich zwischen den Gegengewichten ganz gut hin. Textlich sind wir mitten drin im Märchenwald der bösen Hexe. Mit „Zwielicht“ kommt ein in deutsch gesungener Track, welcher die Gesangsfertigkeiten von Lukas hervorhebt, verstärkt vom Background-Chor. Bei „Symphony Of A Dying Star“ haben die Drums Glanzmomente.
„Lasst uns eine neue Ära der Dunkelheit einläuten, indem wir das „Schwarze“ in geschwärzte, schwere Musik bringen. Begleiten Sie uns auf dem Weg hinunter zu den höllischen Toren der Hölle, um wieder zum Leben erweckt zu werden. Das Album wird die verblüffendste Vielfalt an verschiedenen schweren musikalischen Einflüssen und Klängen enthalten. Epische Symphonieorchester, begleitet von Slam-Breakdowns; Das wird es in sich haben. Inspiriert von Metaphern, die von der Natur, dem Tod und inneren Dämonen geschrieben wurden. Wir können die Aufregung, die wir empfinden, nicht in Worte fassen, wenn wir euch dieses Album ankündigen. Wir hoffen, dass es Ihnen genauso geht! Vielen Dank, dass Sie bei uns sind und bleiben Sie dran für kommende Neuigkeiten!“
Quelle: C Squared Music
Bloodgutter aus Dänemark – Death Metal – „Death Mountain“ – 05.05.23
Wenn sich 4 Musiker mit langer Erfahrung zusammentun, um etwas Neues zu kreieren, was kann da schon passieren? Back to the roots of Death Metal natürlich. Dunkel, kalt und doch voller Emotionen lassen sie es nun knapp 37 min krachen. Die Drums haben einen eindringlicheren Tiefton und die Nerven vibrieren. Es wird kein Spaß für die Stimmbänder, Mikkel schafft es locker durch verschiedenste Stimmlagen des Growls (von innbrünstig bis death-entspannt) mit verständlichen Texten. Eine Freude für die Nackenwirbel. Das Album sollte in keinem gut sortierten Regal fehlen.
Quelle: Sure Shot Worx / Trollzorn Records
Scum Giants aus den USA – Stoner / Sludge – „Space Vampire“ – 07.03.23
Nach langer Odyssey durch den Weltraum finden die Scum Giants ihren Weg zurück und bringen gleich mal „Space Vampire“ mit. 4 Tracks voller Stoner und Sludge werden euch in die Arme der Fluffigkeit fallen lassen.
Mit „Anathema“ gibts amtlichen Stoner – keine Überraschungen, nur reiner handgemachter Sound mit rockigen Touch. Bei „I Am God“ klingt ein bisserl Grunge mit durch. Doomiger schlägt „Victim“ zu, verhaltende Gitarren und langsamere Drums, hier kommen die Horror-Fan-Vorlieben von Scum Giant durch. Und noch ein kleiner Genre-Einsprengsel bei „Deadbeat“ – Heavy Metal – damit sollten wir alles vereint haben.
Ein kurzer Entspannungsspaziergang im Schubladenwirrsal der Genres, aber recht nice anzuhören.
Quelle: Metal Devastation Radio
Zeit aus Leipzig – Black Sludge – „Ohnmacht“ 14.04.23
„Wenn die dunklen Wörter nicht mehr reichen werden Silben Taten weichen in den Köpfen tobt eine Schlacht sucht vergeblich Wege aus der Ohnmacht“ – Zeilen aus „Strand“
Zeit lässt sich in keine Richtung lenken, in keine Ketten legen und schon gar nicht in Schubladen stecken. Genauso hält es die Band. Irgendwo zwischen Doom, Sludge, Death und Black Metal finden sich die Fäden und weben einen Teppich aus Klängen. Fröhlichkeit wird hier durchgestrichen. Es erwarten uns 8 Tracks, aus den Abgründen der Verzweiflung, der Angst und Hoffnungslosigkeit. Na dann – los gehts.
Freundlicherweise wurden die Lyriks gleich mitgeliefert, obwohl trotz Kreischarien alles gut verständlich ist. Abgehackte und doch Sinn ergebende Drums, Gitarren welche durch verschiedenste Griffleisten fegen, und über allem hängt das Wort „Doom“. „Stein“ legt die Tempolatte ein paar Grad höher, wohingegen „Nacht“ eine leicht Punk-Attitüde durchschimmern lässt. „Takt“ rockt dank düsterer Gitarrenklänge etwas mehr. Der Bass feiert bei „Ohnmacht“ perfekt ab. Mit Regen assoziere ich ja grundsätzlich kaltes Wasser von oben, das hier ist eher ein Dauer“Regen“ aus Freudlosigkeit.
Etwas depremierend das Ganze, aber wer sagt, dass das Leben ein Zuckerschlecken ist? Wäre interessant zu erfahren, woher die Inspirationen für solch erfreuliche Texte kommen
Quelle: Metal Devastation Radio