Thod – „Asklepios“

Band: „Asklepios“ ist ein Konzeptalbum über Krankheiten (ein Thema, das wir lange vor der Pandemie gewählt haben). Jeder Song basiert auf einem einzigen Riff, das sich entsprechend den Bedürfnissen des Stücks entwickelt. Harter deutscher Gesang trägt zu der düsteren Atmosphäre bei, die wir schaffen, während kleine Berührungen von Saxophon, EWI, Theremin oder anderen unerwarteten Instrumenten unserem Sound eine Unheimlichkeit verleihen.

Info: 2018 gegründet / Texte auf Deutsch
Album: 9 Tracks zu 51 min – 17.02.23 veröffentlicht

Wie der Titel schon vermuten lässt geht es fröhlich hinein in schwärzesten Doom, wobei hier überraschenderweise mit deutschen Texten aufgewartet wird. Als Konzeptalbum mit dem namensgebenden Gott der Heilkunst, einem Leichenfledderer als Coverbild und den so wundervollen Titeln wie: „Aderlass“, „Seuche“ kommt der Inhalt nicht wirklich unerwartet. Krankheiten sind (k)ein erbauliches Thema, aber was Thod daraus macht, ist ungewöhnlich.

Krächenzder Sprechgesang durch das ganze Album untermalt von abwechselnden Tempi der Instrumente sorgen für Abwechslung im Gehörgang. (Ich seh grad vor meinem inneren Auge, so ’nen irren Seuchenarzt mit Pestmaske durch verlassene Gänge eines Sanatoriums wandeln, Ratten huschen über den Boden und die Ratsche knarzt – Memo an mich: KEINE Gruselfilme mehr!).

„Aderlass“ wurde ja häufig praktiziert um „böse Säfte und Krankheiten aus dem Körper zu entfernen“. Meistens hatte es Erfolg, der Patient starb an Entkräftung oder Blutverlust. Ein bisserl poetischer kommt das Thema bei Thod vor: man fühlt förmlich, wie das Blut aus einem rausfließt, wenn der Arzt die Ader öffnet.

Und wer sich nur fragt, was in Kalkutta 1817 passiert ist – die erste asiatische Cholera-Pandemie fing an und ging bis 1824, wobei Millionen Menschen an den Folgen starben. (Danke an Wiki)

Fazit: Ungewöhnlich, stimmlich wie auch textlich. Doom auf Deutsch, hervorragendes Mastering. Wer keine Angst hat, sich in die Texte zu vertiefen und mitzuleiden, willkommen im Seuchenhaus.

Tracklist

1. Pestkreuzzug
2. Ich schenke dir eine Ratsche
3. Hundswut
4. Wunde, Kieferkrampf und Tod
5. Aderlass
6. Orthopox
7. Kalkutta 1817
8. Seuche
9. Ich trage die Krone

THOD:
Vinz Dolorosa: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Perkussion, Musik
Alex Cluet: Gesang, Texte
Daniel Palomo Vinuesa: Saxophon, EWI, Theremin, Arrangements

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