Holy Dragons – „Fortress“
Zusammenfassung
Band: Holy Dragons
Album: „Fortress“
Datum: 16.01.2024
Label: Eigenveröffentlichung
Genre: Metal
Land: Kazachstan / Almaty
Order: HIER
Cover und Tracklist
01. Angel Shadows
02. The Stockholm Syndrome
03. Vampire Thrill
04. Warrior Of Dreams (Back To The Future)
05. The Faces Of Truth
06. The Game Of Fate
07. Fear
08. Darkness Beyond The Other Side Of Your Side
09. Demon Of Silence
10. No Wind Of Change
11. Red Dragon Of Wales
12. Stronger Than The Wind
Holy Dragons kehren mit ihrem 17. Album zurück!
Als einer der ältesten aktiven Metal-Acts in ihrer Region (Zentralasien) und auch als einer der renommiertesten regionalen Metal-Leader präsentieren Holy Dragons ihr neues Werk. Die stilistischen Grenzen der Gruppe haben sich im Laufe ihrer dreißigjährigen Karriere verändert, und der heutige Stil umfasst eine signifikante Mischung von Elementen, die sich aus der New Wave of British Heavy Metal (NWoBHM) und dem „teutonischen“ Heavy Metal beziehen. In den meisten Werken der Band lassen sich Einflüsse und Elemente aus Stilrichtungen wie Speed/Power Metal, Hard Rock und mehr ehrlich nachvollziehen.
Das neue Album der kasachischen Band aus Almaty (einer Stadt, die als eines der am stärksten europäisierten und entwickelten Zentren der Region bekannt ist) setzt diese stilistische Tradition fort. Die zwölf Songs auf der Veröffentlichung zeigen eine Verschmelzung von Highspeed-Performance und lebendiger Melodik. Die Gruppe tendiert zu einer technischen Präsentation ihres Materials, wobei Gitarrenparts vorherrschen. Dieses Album zeichnet sich auch durch einen etwas „nostalgischen“ Ansatz aus – Hörer, die mit der Geschichte der Band und ihren klassischen Alben vertraut sind, werden Referenzen und Anspielungen auf die frühen und klassischen Epochen der Band bemerken. Die stilistischen Elemente dieses Albums erinnern zu einem großen Teil an die Mitte der 2000er und Ende der 90er Jahre. Die Band bleibt sich treu und setzt sich für einen raffinierten, rifforientierten Gitarrensound ohne den Einfluss von symphonischen oder poppigen Power-Elementen ein.
Dieses Album markiert das dritte Album von Chris „Thora Thorheim“ Caine, in dem sie ihre relativ neue Rolle als Leadsängerin mit ihrer Gitarrenarbeit verbindet. Für den Großteil der Soloparts und der kompositorischen Arbeit zeichnet Jürgen „Stratomania“ Thunderson verantwortlich, während die Rhythmusgruppe bestehend aus Ivan „Hans“ Manchenko (Bass) und Zabir Shamsutdinov (Schlagzeug) ein kompromissloses Fundament für die Entwicklung der melodischen Ausrichtung von Holy Dragons bildet.
Fazit
Chris is back! Persönlich habe ich mich wahnsinnig über diese Albumankündigung gefreut, da ich bereits das letzte Album „Jörmungandr: the Serpent of the World (2022)“ sehr gefeiert habe.
„Angel Shadows“ beginnt mit einem hüftschwingendem Rhytmus und die charakteristische Stimme von Christ hat mich sofort wieder eingefangen. Die Mischung hat was von Speed-Metal aber auch einen leichten Desertrock-Touch. Aber wer will schon im Paradies leben, wo man wegen Kleinigkeiten rausfliegt? „We are build in shadows..“
Positive Gefühle für einen der eigenen Person Schädigenden zu entwickeln hat in der Psychologie einen eigenen Terminus „Stockholm Syndrome“. „Feel the Fear…“ das Tempo hat verdächtige Flucht-Tendenz -> schnell und geradeaus und dann *peng* abrupter Stop. Sehr niedliches Gitarrensoli, war für mein Gefühl etwas zu kurz.
Für „Vampire Thrill“ gibt es bereits ein Video (siehe unten). Und da das Böse nicht immer im Dunkeln lauert, wissen wir alle. Aber wer mag keine Vampire? Bitte nicht die Glitzernden, eher die Michaels-Fraktion. Chris Stimme erreicht neue Höhen und sollte jeden Langzahn abschrecken.
Ein Tempowechsel erfolgt mit „Warrior of Dreams“, hier kommt chilliger 80er GlamRock. „One a secret mission, on a Old-School-Force…“ defnitiv ein wohliges Gefühl, welches Erinnerungen an die Recken der Jugend (Dio, Deep Purple,..) hervorruft.
Nach dem Träumen kommt jetzt die knallharte Wahrheit mit „The Faces of Truth“. Speedmetal bis die Saiten glühen und ein Text mit Tiefgang. Aber was wäre ein Holy Dragon Album ohne Überraschungen? Mittendrin ein wunderschönes Gitarrensoli, welches fast märchenhaft dahinschwebt, wonach sofort wieder in den Speedracer umgestiegen wird.
„Demon Of Silence“ hat weniger Speed, mehr einen rockigen Einschlag. „Kill the Silence, scream it out, … Kill the Demon, Raise your Voice“ – das macht Thora schon klasse – also das screamen. Da frage ich mich doch, über welchen Dämonen da hergezogen wird.
Mit 12 Songs und insgesamt gut 55 min Spielzeit wird euch eine Rückkehr in die heiligen Hallen der Erinnerungen an die 70-80er Jahre Götter beschert. Speedmetal vermischt sich mit Glam und ein wenig Desert, verbunden durch die Vocals von Thora. Es tut gut, wieder ein Album zu hören, wo Wert auf Text und Gefühl gelegt wird. Na klar bin ich voreingenommen! Aber wenn ich meckern müsste, würde ich das tun. Habe ich nicht, da „Fortress“ eine runde Sache ist. Lasst euch einfangen und in den Mauern der Festung für eine Stunde herumführen.
Band und Credits
Chris „Thora Thorheim“ Caine – Leadgesang, Gitarre
Jurgen „Stratomaniaс“ Thunderson – Leadgitarre, Backing Vocal
Ivan „Hans“ Manchenko – Bassgitarre
Zabir Shamsutdinov – Schlagzeug
Musik von Jurgen Thunderson
Liedtexte von Chris Caine und Jurgen Thunderson
Produziert von Jurgen Thunderson (HDR Records)
Aufnehmen und Mischen von HDR-Aufzeichnungen, 2021 – 2023
Cover-Artwork von Zerstorer (Zeitgeist Bildstudio)
Foto von Niyaz „Nuke Priest“ Smailov
Layout von Jurgen Thunderson
Quelle: Band