Maika – „Holy Noon“

Photocredit: Taya Chernyshova

Zusammenfassung

Band: Maika

Album: „Holy Noon“

Datum: 19.04.2024

Labe: Jazzhaus Records

Genre: Folk / Soul / Indie

Land: Deutschland

Order: HIER

Cover und Tracklist

01. Wtchsong

02. This Too Will End

03. Harvest Time

04. Sea Lion

05. Holy Noon

06. Away 

07. Gongs Bongs

08. LIttle Lizard

09. WYAN

Mit “Holy Noon” veröffentlicht die Essener Musikerin Maika Küster aka MAIKA heute ihr mit Spannung erwartetes Debütalbum via Jazzhaus Records. Am Mittag erreicht die Sonne ihren Höchststand; der Tag teilt sich in zwei Hälften. Eine helle und eine dunkle Seite: Das schwebte Maika Küster vor, als sie ihr Debütalbum als MAIKA konzeptionierte. Mit ihrem Quintett hatte sie bereits vier Songs live eingespielt, meditative Stücke mit Kontrabass und Klavier. Die A-Seite von “Holy Noon“ war komplett: hypnotischer Folk, kantiger Soul und verwunschener Indie, gesungen von einer charismatischen Sängerin. Nur noch eine Spur von Jazz ist aus dieser betörenden Melange herauszuhören. Doch das Album verlangte mehr, so Maika: “Ich habe nach einem Gegengewicht gesucht. Es entspricht einfach nicht meinem Lebensgefühl, nur Kontemplatives aufzunehmen. Es brauchte noch tanzbare Songs mit Tiefe.“ So hat sie, fast ausschließlich in Eigenregie, die B-Seite produziert. Darauf: tanzbare Beats, Anklänge an die Achtziger und an elektronischen Pop.

Maika studierte Jazzgesang in Essen und Kopenhagen, wo sie das hochgelobte Quartett Der Weise Panda ins Leben rief. Später war sie Mitgründerin der experimentellen Gruppe Wir hatten was mit Björn. Ähnlich genreoffen ist das Debüt “Holy Noon” von MAIKA – ein Album, in das monatelanges Nachdenken und umfangreiche Vorbereitungen geflossen sind.

Während der Albumentwicklung nahm Maika auch Kompositionsunterricht beim argentinischen Komponisten Carlos Stella. “Mit ihm habe ich an Texten gearbeitet und viel Barockmusik gehört. Es ging darum, Tiefe zu bekommen. Carlos hat mir nichts durchgehen lassen. Ein Song muss ein Song sein, er muss auch ohne Zusätze funktionieren. Und ‘Little Lizard‘ funktioniert auch allein am Klavier.

Die kapitalismuskritische Komposition ist die wohl ungewöhnlichste auf “Holy Noon“. Denn die Leadsingle “Little Lizard“ ist mehr als nur ein kleiner Hit. Ein ohrwurmtaugliches Stück New-Wave-Pop, mit Kate Bush und Depeche Mode im Geiste. Den Synthie-Sound hat Schlagzeuger Anthony Greminger mit geprägt, und platziert so den Text, für den Maika Youtube-Tutorials von selbsternannten Männer-Coaches studierte (“higher, faster, stronger“), auf ein kühles Electronica-Bett. Auch die derben Beats des britischen Rap/Punk-Duos Sleaford Mods waren ein Einfluss für Maika.

Für den mal folkig versponnenen, mal am Post-Rock/Jazz einer Melanie de Biasio orientierten Klang des Albums sorgte eine feinfühlige Band, in der Anthony Greminger (Schlagzeug), Yannik Tiemann (Bass), Jan Krause (Gitarre) und Benedikt Ter Braak (Piano) mitspielen. Und dann ist da diese Stimme. Maika ist hörbar im Jazz geschult – und doch mit ihrem außergewöhnlichen Gesang in allen Genres zu Hause. Sie kann zärtlich säuseln und lasziv flüstern und sie kann druckvoll eine Melodie begleiten. Dies ist eine außergewöhnlich klare Stimme, die jeden Jazzstandard zu veredeln vermag. Aber diese Zeiten sind vorbei. Maikas “Holy Noon“ ist das reife Werk einer Musikerin, die viel zu erfindungsreich ist, um nur Jazz zu machen.

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Quelle: Better Call Rob