Ok Wait – „Signal“

Zusammenfassung

Band: Ok Wait

Album: „Signal“

Datum: 30.06.2023

Label: Golden Antenna Records

Genre: Post / Noise Rock

Land: Deutschland / Hamburg

Das Hamburger Trio setzt seinen Anspruch fort, wortlose Musik Neues sagen zu lassen. Das Debütalbum „Well“ (2022) brach bereits mit Postrock-Klischees und flirtete mit Noise-Rock und Metal. Das neue Album „Signal“ geht nun noch weiter und hebt den Sound der Band auf ein neues Level. Der Postrock vergangener Tage tritt immer weiter in den Hintergrund und macht Platz für mehr Noise Rock, Shoegaze, Doom und eine Prise Black Metal.

„Signal“ ist spröder, hässlicher, brachialer und ernster als sein Vorgänger, ohne jedoch das gute Storytelling zu verlieren. Anstelle einiger langer Epen gibt es nun neun kürzere, abwechslungsreichere Tracks. Das Album wurde von Peter Voigtmann (The Ocean) in der Mühle aufgenommen, von Scott Evans (Kowloon Walled City) gemischt und von Magnus Lindberg (Cult Of Luna) gemastert.

Fazit

Man merkt im Vergleich zum Vorgänger einige Änderungen, etwas härter für mein Empfinden und geradliniger in der Musik. Natürlich sind die bisherigen Einflüsse von diversen Strings zu spüren, jedoch ist das kein Manko sondern gut eingebunden. Mit „Escape“ kommt eine kraftvolle Prog-Welle und drückt euch runter, oder bringt euch nach oben, je nach Stimmung des Hörers. Einen Brief ohne Worte gibts gleich hernach und wer immer noch glaubt Musik braucht Vocals, um sich auszudrücken- Irrtum.

„Damage“ klingt rauer, brutaler und trifft euch. Die leichten Soundverlängerungen und das Ziehen der Instrumente lassen den Song nicht stagnieren sondern bringen Eindringlichkeit. Quasi ein Ausrufezeichen. Aber Jungs, wenn ihr euch das unter „Horse“ vorstellt, was habt ihr da im Kopf gehabt? Ne Stampede oder einen Killer-Mustang? Hier besteht Klärungsbedarf. „Sirens“ wartet mal mit ein wenig weicheren Partituren auf, jedenfalls streckenweise. Eine angenehme Abwechslung zur Drum-Kaskade der Vorgänger. „Mantra“ geht sogar noch einen butterweichen Drift tiefer, samtig und träumerisch. Das Outro ist kein Schlusspunkt, finde ich, sondern fühlt sich wie ein Cliffhanger an.

Die Songs sind zwischen 1:49 -8:44 min lang, also bringt etwas Zeit mit.

Cover und Tracklist

01. Escape

02. Letter

03. Damage

04. Return

05. Horses

06. Switch

07. Sirens

08. Mantra

09. Deja Vu

Quelle: Pelagic Records / Golden Antenna