Sabaton in der Olympiahalle München 15.05.2023
Im Januar 2020 rockte Sabaton erstmals die Olympiahalle – als eine der letzten Bands vor dem großen pandemiebedingten Stillstand. Die Pause nutzten die fünf Musiker aus dem südschwedischen Falun für die Aufnahme ihres neuen Albums, das im März 2022 erschien und die Band damit zum zweiten Mal auf Platz 1 der deutschen Album-Charts hievte. Das Konzeptalbum gilt als direkter Nachfolger von „The Great War“ aus dem Jahr 2019, da es sich ebenfalls mit Geschichten aus dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzt. Der Auftaktsong „Sarajevo“ und das finale Stück „Versailles“ bilden dabei den chronologischen Rahmen. Vom kriegsauslösenden Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand 1914 bis hin zum Friedensvertrag im Juni 1919.
Obwohl sich die Thematik seit ihrer Gründung vor mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder gerade um die beiden Weltkriege dreht, weist die Band um die beiden Gallionsfiguren Joakim Brodén und Pär Sundström jede Kriegsverherrlichung ausdrücklich von sich. Vielmehr beruhen ihre Texte auf langen Recherchen, auf ihrem eigenen Youtube-Kanal „Sabaton History“ geben sie ausführliche Einblicke in die historischen Fakten hinter ihren Liedern. Wie beeindruckend der Sound sich live anhört, ist am 15. Mai 2023 in der Olympiahalle zu erleben.
So der offizielle Part, mein inoffizieller Text würde sich so anhören: Wie man oben aus dem Bild ersehen kann, war es 2020 heiß und es wird definitiv auch dieses Mal nicht langweilig und öde werden. Die schwedischen „Tanks“ bomben Gehörgänge platt, feuern aus allen Rohren und verbreiten trotz düsterer Thematik ein unheimlich fettes Musikerlebnis.
2005 schufen Sie mit „Primo Victoria“ einen Ohrwurm und bis zum letzten Album aus 2022 „The War To End All Wars“ zieht sich Ihre Erfolgsgeschichte durch. Leider wird die Welt immer wieder von Kriegen und Zerstörungen heimgesucht und manch einer wird das Aufgreifen und Vertonen dieser Unmenschlichkeiten als pietätlos betrachten. Manchmal muss aber Geschichte (in welcher Form auch immer) für die Massen veranschaulicht werden. Nachrichten bleiben anscheinend wenig lange im Gedächtnis als ein Lied oder eine Geschichte mit menschlichen Nöten. (meine Meinung). Wie kann man also Kriege „feiern“? Sabaton hat hierzu schon dutzende Versuche der Erklärung unternommen, sie „feiern“ keine Kriege oder verherrlichen sie, nein, sie wollen, dass man sich an die Barbareien erinnert und daraus lernt. Aber nur mahnend den Finger zu erheben, reicht eben nicht immer.
Auf der 2023 Tour werden Sie tatkräftig von Babymetal und den monstermäßigen Lordi unterstützt.