Zwischen Herz und Highway: Brett Young live in München
In der TonHalle zeigt der Country-Star, dass Nashville-Vibes auch in Deutschland funktionieren – mit ehrlicher Musik und nahbarem Charisma.
Am Montag, den 27. Oktober 2025, brachte Semmel Concerts wieder ein Stück Nashville nach München. Auch wenn Bayern – und die Landeshauptstadt im Besonderen – nicht gerade als Hochburg des Country gilt, zeigte der Abend, dass die Begeisterung für das Genre auch hierzulande wächst. Während Brett Young in den USA ganze Stadien füllt, reicht es in Deutschland zwar „nur“ für die TonHalle München und ein weiteres Konzert in Köln – doch beide waren restlos ausverkauft.
Den Auftakt machte der australische Singer-Songwriter Sam Fischer, der das Publikum mit einem minimalistischen Akustikset begeisterte. Nur mit einer Gitarre begleitet, überzeugte er mit starker Stimme und sympathischer Bühnenpräsenz. Besonders sein gefühlvolles Cover eines Whitney-Houston-Klassikers sorgte für einen stimmungsvollen Einstieg in den Abend.
Pünktlich um 20 Uhr betrat dann Brett Young, mehrfach mit Platin und Gold ausgezeichnet, die Bühne. Mit Songs wie „Ticket to L.A.“, „In Case You Didn’t Know“ und „Mercy“ spannte er den Bogen von eingängigen Radiohits bis hin zu emotionalen Balladen. Zwischen den Songs zeigte sich der Kalifornier publikumsnah, erzählte Anekdoten aus seinem Privatleben und bewies Humor und Bodenständigkeit – weit entfernt vom Image des unnahbaren Superstars.
Ein kleiner Wermutstropfen waren wiederkehrende Tonaussetzer auf der linken Bühnenseite, die jedoch die insgesamt mitreißende Stimmung kaum beeinträchtigten.
Die Setlist war geschickt zusammengestellt: eine ausgewogene Mischung aus Emotion, Intimität und Energie, die die TonHalle in ein stimmungsvolles Kleinformat von Nashville verwandelte. Das Publikum zeigte sich textsicher und feierte jeden Song, als wäre man mitten in der Grand Ole Opry.
Nach rund anderthalb Stunden verabschiedete Brett Young seine Fans mit einem Lächeln und ließ sie mit dem Gefühl zurück, dass Countrymusik auch weit entfernt von Tennessee mitten ins Herz trifft.
Vielen Dank an den Veranstalter und unsere Kollegin Kirstin Dittrich.
