Nathan Evans & The Saint Phnx Band waren am 12.03.25 im Technikum München

*Tha na h-Albannaich air tighinn gu Munich agus tha iad air cluich.*
Das ist Gälisch und bedeutet sinngemäß: „Die Schotten sind nach München gekommen und haben gespielt.“ Ein Satz, der den vergangenen Abend treffend zusammenfasst.
Den Auftakt für diesen besonderen Konzertabend machte Matthew Nolan, der mit seinen einfühlsamen Liedern und seiner publikumsnahen Art überzeugte. Seine gefühlvollen Balladen stimmten das Publikum perfekt auf das ein, was noch folgen sollte.
Der Hauptact begann ungewöhnlich: The Saint Phnx Band nahmen zunächst entspannt an einem runden Tisch Platz. Eine Stimme aus dem Off kündigte Evans an, und mit „Flowers In The Wind“ setzte der erste Song ein – ein Stück, das kurz an eine Disco der 1990er Jahre erinnert. Doch schon mit dem nächsten Lied, „Bonfire“, zeigte sich eine ganz andere musikalische Richtung.
Eines meiner persönlichen Highlights des Abends war der Ausflug ins Country-Genre mit der Interpretation von „Wagon Wheel“. Hier trafen die schottischen Highlands auf den Folk der amerikanischen Siedlerzeit – eine schöne Erinnerung daran, wie eng verwoben die traditionelle schottische Musik mit Genres wie Folk, Blues und Country ist.
Besonders beeindruckend war die Begeisterung der jungen, vor allem weiblichen Fans, die Songs wie „Caledonia“ in der Akustikversion, „Deadmen“ und „Rolling Stone“ textsicher mitsangen. Es war deutlich zu spüren, warum das aktuelle Album *1994* so erfolgreich ist – Nathan Evans und seine Band wurden vom Publikum regelrecht gefeiert.
Natürlich durften auch typische Shanty-Songs nicht fehlen. „Pour Me Up A Drink“ und „Highland Girl“ sorgten für echte Seefahrer-Atmosphäre und erinnerten an die musikalischen Wurzeln des Künstlers.
Einziger Wermutstropfen für mich: die neue Version von „Wellerman“. Der virale Hit, mit dem Nathan Evans während der Corona-Pandemie weltbekannt wurde, hatte für mich kaum noch etwas von dem ursprünglichen Charme, mit dem ich ihn damals entdeckt hatte.
Trotzdem war es ein rundum kurzweiliger und unterhaltsamer Abend – und eines ist sicher: Beim nächsten Gastspiel der „Highlander“ bin ich wieder dabei!
Text @Kirstin Dittrich