Shepherds Reign im Interview (DE + ENG)

Band: Shepherds Reign

Genre: Polynesischer Metal

Land: Neuseeland

Intro

Könntet ihr euch bitte kurz vorstellen, falls unsere Leser euch noch nicht kennen?

Wir sind die neuseeländische / pazifische Metal-Band Shepherds Reign, alle 5 von uns kommen aus South Auckland. Was uns einzigartig macht, ist unsere Implementierung der samoanischen Sprache in die Texte und der Kultur in unsere Musik und visuellen Elemente. Unsere Mitglieder sind Sänger Filiva’a James, Bassist Joseph Oti-George, Schlagzeuger Shaymen Rameka und die Gitarristen Oliver Leupolu und Gideon Voon.

Ihr seid seit 10 Jahren aktiv. Wundert es euch immer noch, dass traditioneller Gesang kein Hindernis darstellt? (Viele Bands aus verschiedenen Ländern folgen eurem Beispiel und haben einen Wandel verursacht.)

Ich bin mir nicht sicher, ob ich sagen kann, dass wir die größten Pioniere in diesem Bereich sind, ich meine, wir haben unsere lokalen Brüder ‘Alien Weaponry’, die das ein bisschen vor uns machen. Sowie internationale Erfolge wie ‘The HU’ und ‘Bloodywood’. Aber wir freuen uns, auf unsere ganz eigene Art und Weise Teil der Bewegung zu sein, und hoffen, dass dies kreativer genutzt wird.

Man merkt, dass euch nicht nur die Tradition und die Familie am Herzen liegen, sondern dass die Musik ein Teil von euch ist. Waren eure Eltern musikalisch?

Unsere Erziehung ist unter den Mitgliedern sehr unterschiedlich, Fili hat die traditionellste Erziehung, da er Teil der Kirche und des Chores seiner Familie ist. Joe und Shaymen hatten Väter, die Musiker waren. Während Gideon und Oliver keine musikalischen Eltern hatten. Damit ermöglicht es viele verschiedene Ansätze zum Songwriting und zur Musik im Allgemeinen.

Über das Album “Ala Mai”

Seht ihr euch als Bewahrer der Geschichte eurer Vorfahren oder als Musiker, die die Vergangenheit erzählen?

Ich würde sagen, wir sind die Nachkommen unserer Vorfahren. Wir nutzen unsere Fähigkeiten in der Musik, um unser Erbe lebendig zu halten und Geschichten aus unserer Vergangenheit zu erzählen.

Das aktuelles Album enthält 13 Tracks. Was für ein toller Job! Wie lange habt ihr daran gesessen und gebastelt?

Danke, es waren tatsächlich mehr als 3 Jahre, in denen daran gearbeitet wurde. Unser ältestes Album ist ‘The World Bleeds’, das ursprünglich Teil unseres vorherigen Albums im Jahr 2018 sein sollte. Und unser neuestes ist ‘Finally’, das Anfang dieses Jahres fertiggestellt wurde. Wir hatten also ziemlich viel Zeit, um sicherzustellen, dass wir mit jedem Track voll und ganz zufrieden sind.

Welcher Song enthält das meiste Herzblut (jedes Album hat einen) und bei welchem habt ihr euch die Haare gerauft?

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke “Ala Mai”, denn der Titeltrack fasst das Album gut zusammen. Ein paar Songs, die uns am Herzen liegen, sind ‘Never Forgotten’, ein Song über den vorzeitigen Tod von Olivers Sohn, vielleicht ‘Finally’ ein Liebeslied, das den Lebensgefährten unserer Mitglieder gewidmet ist. Was das Ausreißen der Haare angeht, denke ich, dass “Nafanua” und “Cold Summers Night” diejenigen waren, die wir durch verschiedene Versionen und Arrangements gegangen sind, bevor wir uns für das entschieden haben, was wir jetzt haben.

In “Nafanua” geht es um eine Kriegsgöttin. Ich denke, das Frauenbild in eurer Kultur ist emanzipierter als in Europa. Ist das so?

Ich würde sagen, ja. Da Krieg und Kämpfe in der Regel Männer betreffen, spiegelt sich dies darin wider, dass viele der Kriegsgottheiten in anderen Kulturen männlich sind. Wir denken an den vielleicht bekanntesten in der griechischen Mythologie, “Ares”. Und in einigen der Kulturen, die in unserer Band vertreten sind: Maori, ‘Tumatauenga’, Chinesen, ‘Guan Yu’. Eine Frau in dieser Rolle zu haben, sagt also definitiv etwas über die Kultur aus.

Worum geht es in “Ua Masaa”? Immerhin ist der Track beachtliche 10:37 min lang

Ein etwas tieferes Thema, aber “Ua Massa” wurde von Fili geschrieben, nachdem seine Schwester von ihrem Ehemann ermordet wurde. Ich denke, das deckt häusliche Gewalt ab, eines der Probleme, die unser Land plagen. Wir hoffen, dass die Menschen den Mut finden, die Hand auszustrecken und Hilfe zu suchen, damit Tragödien wie diese vermieden werden können. (Anm.d.Red. Unser herzlichstes Beileid)

Fragen aus Neugier

Wer gab den besten Lebenstipp für euch? Und welches war es?

Ich bin ein bisschen ratlos, aber ich bin mir sicher, dass wir auf dem Weg dorthin viele hatten. Aber ich kann mich einfach nicht an einen erinnern, tut mir leid. (Anm.d.Red. Solange Sie euch dahin gebracht haben, wo ihr jetzt seid – waren sie wohl hilfreich.)

Ich denke, Musik ist universell und die Sprache, in der sie gesungen wird, ist zweitrangig. Wie seht ihr das?

Ich persönlich denke schon. Denn auch Menschen auf der ganzen Welt, die die samoanische Sprache nicht verstehen, können die Musik wirklich genießen und sich als Teil davon fühlen.

Wie stehen die Chancen, euch live auf europäischen Bühnen zu sehen?

Wir wissen, dass sich einige der größten Metal-Bühnen und begeisterten Fans in Europa befinden. Wir werden mit unserem Team unser Bestes geben, um dies so schnell wie möglich Wirklichkeit werden zu lassen.

Was ist euer größter Wunsch für Shepherds Reign?

Wir haben bereits gesehen, welche Wirkung unsere Musik hat und was sie für die Menschen tun kann. Wie viele andere großartige Musik hat sie die Fähigkeit, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu inspirieren. Und einzigartig für uns ist es, unsere pazifischen Inselbewohner auf der ganzen Welt, die Metal-Musik mögen, zu ermutigen, sie stolz anzunehmen, da es eine Seltenheit ist. Wir hoffen nur, dass wir dies für so viele Menschen wie möglich tun können, und ich denke, um uns finanziell zu unterstützen, damit wir dies weiterhin tun können.

Intro

Could you please introduce yourself if our readers don’t know you yet?

We are a New Zealand/Pacific Metal Band Shepherds Reign, all 5 of us are from South Auckland. What makes us unique is our implementation of the Samoan Language into Lyrics, and culture into our Music and Visual Elements. Our members are Vocalist Filiva’a James, Bassist Joseph Oti-George, Drummer Shaymen Rameka, and Guitarists Oliver Leupolu and Gideon Voon.

You have been active for 10 years. Are you still surprised that traditional singing is not an obstacle? (Many bands from different countries follow your example and have made a difference.)

Not sure I could say we are the biggest pioneers of that, I mean you have our local brothers ‘Alien Weaponry’ doing it a bit before us. As well international successes such as ‘The HU’ and ‘Bloodywood’. But we are happy to be part of the movement in our own unique way, and hope to see more creative uses of this.

You can tell that not only your tradition and family are close to your heart, but that music is a part of you. Were your parents musical?

Our upbringing is quite varied among the members, Fili has the most traditional upbringing, being part of his Family’s Church and Choir. Joe and Shaymen, had fathers who were Musicians. Where as Gideon and Oliver, had no musical parents. With this, it allows to bring many different approaches to songwriting and music in general.

About the new Album “Ala Mai”

Do you see yourselves as keepers of the history of your ancestors or as musicians who tell the past?

I would say we are the descendants of our ancestors. We use our abilities in music to keep our heritage alive and tell stories from our past.

Your current album contains 13 tracks. What a terrific job! How long did you sit and tinker with it?

Thanks, Its actually been more 3 years of working on it. Our oldest one being ‘The World Bleeds’, which was originally meant to be part of our previous album in 2018. And our latest being ‘Finally’, which was completed towards the beginning of this year. So we’ve had quite a bit of time to make sure we are fully happy with each track.

Which song contains the most heart and soul (every album has one) and which one did you tear your hair out on?

Not too sure, I think Ala Mai, as the title track sums the Album nicely. A few song close to our heart is ‘Never Forgotten’, a song about the Premature death of Oliver’s son, maybe ‘Finally’ a love song dedicated to our members’ significant other. As for tearing out our hair, I think Nafanua and Cold Summers Night were the ones we went through several different versions and arrangements before settling on what we have now.

“Nafanua” is about a goddess of war. I think the image of women in your culture is more emancipated than in Europe. Is that the case?

I would say so. With war and fighting usually involving men, this is reflected by many of the War Deities in other culture being Male. We think of perhaps the most well known one in Greek Mythology, ‘Ares’. And in some of the cultures represented in our band: Maori, ‘Tumatauenga’, Chinese, ‘Guan Yu’. So to have a female in this role, definitely says something about the culture.

What is “Ua Masaa” about? After all, the track is a remarkable 10:37 min long.

A bit more of deeper topic, but “Ua Massa” was written by Fili after his sister was murdered by her spouse. Which I guess covers Domestic Violence, which one of the issues plaguing our country. We hope that people can find the courage to reach out and seek help, so that tragedies like this can be avoided. (Editor’s note: Our heartfelt condolences)

Question out of curriosity

Who has/had the best life advice for you? And which one was it?

A bit stumped at this one, I’m sure we’ve had many along the way. But just can’t seem to recall one sorry. (Editor’s note: As long as they brought you to where you are now – they were probably helpful.)

I think music is universal and the language in which it is sung is secondary. How do you see that?

I personally think so. As even people around the world who do not understand the Samoan language can really enjoy the music and feel like they are part of it.

What are the chances of seeing you live on European stages?

We know that some of the biggest Metal Stages and enthusiastic fans are in Europe. We will do our best with our team to make this a reality as soon as possible.

What is your biggest wish for Shepherds Reign?

We have already seen the impact of our music and what it can do for people. As many other great music, it has the ability to Inspire people of all walks of life. And unique to us, is encouraging our Pacific Island people around the world who enjoy Metal music to proudly embrace it, as it is a rarity. We just hope we can do this for as many people as we can, and I guess to support ourselves financially so we can keep doing this.

Thank you very much for taking the time for an interview. I really appreciate that. All the best to you, your families and the musical future of Shepherds Reign. – Sabine